Die erneuerbaren Energien lieferten am Ostermontag um 12 Uhr zusammen 56 Gigawatt – bei
einem Verbrauch von 61 Gigawatt. Der Preis an der Strombörse fällt am
Ostermontag in der Spitze auf
minus 83,01 Euro pro Megawattstunde.
Strahlender Sonnenschein von Flensburg bis
Füssen, dazu eine ordentliche Brise in weiten Teilen des Landes – am
Ostermontag herrschten sehr gute Bedingungen für die Stromerzeugung aus
erneuerbaren Energien. Wie Zahlen von Agora Energiewende zeigen, konnten
sie den Strombedarf über mehrere Stunden hinweg fast vollständig
decken. So lag die Leistung der Photovoltaik-Anlagen um 12 Uhr bei 33
Gigawatt und die der Onshore-Windräder bei 12,5 Gigawatt. Dazu kamen gut
11 Gigawatt aus Biomasse, Offshore-Windenergie und Wasserkraft. Dieser
regenerativen Erzeugungsleistung von fast 56 Gigawatt stand zur gleichen
Zeit ein Stromverbrauch von gut etwa 61 Gigawatt gegenüber. Um 15 Uhr
kamen gut 51 Gigawatt aus erneuerbaren Energien, der Verbrauch lag bei
knapp 56 Gigawatt.
Die Betreiber konventioneller Kraftwerke
reagierten, indem sie ihre Anlagen weit herunter regelten. Um 12 Uhr
liefern die Atomkraftwerke 3,8 Gigawatt, die Braunkohlekraftwerke 4,7
Gigawatt. Steinkohlemeiler wurden fast vollständig aus dem Markt
genommen (1,8 Gigawatt). Das Exportsaldo summierte sich zu diesem
Zeitpunkt auf 13 Gigawatt. Der Preis an der Strombörse fiel auf minus
62,08 Euro pro Megawattstunde. Um 14 Uhr erreichte er mit minus 83,01
Euro seinen Tagestiefspunkt. „Die konventionellen Kraftwerke,
insbesondere die Braunkohlekraftwerke, hätten ihre Erzeugung noch
stärker drosseln können. Dann wären die Börsenpreise auch nicht so stark
gefallen“, sagt Bruno Burger vom Fraunhofer Institut für Solare
Energiesysteme (ISE).*
Der hohe Anteil erneuerbarer Energien an
der gesamten Stromerzeugung sorgte dafür, dass sich der
CO2-Emissionsfaktor des Strommix zwischen 11 und 16 Uhr zwischen 160 und
170 Gramm pro Kilowattstunde bewegte. Das entspricht etwa einem Drittel
des Jahresdurchschnitts.
Auch am Dienstag nach Ostern machten die
erneuerbaren Energien über viele Stunden hinweg den Löwenanteil der
Stromzerzeugung aus. So lieferten die Onshore-Windräder Agora zufolge um
13 Uhr gut 26 Gigawatt, die Photovoltaik-Anlagen 27,5 Gigawatt.
Zusammen mit den anderen Erzeugungsanlagen kamen die erneuerbaren
Energien zu diesem Zeitpunkt zusammen auf 66,4 Gigawatt. Wegen des
Werktags lag der Verbrauch mit fast 80 Gigawatt aber deutlich höher als
am Ostermontag.
*Anmerkung der Redaktion: Diese Passage wurde am 23. April 2019 um 16.30 Uhr ergänzt.
https://www.pv-magazine.de/2019/04/23/photovoltaik-und-windkraft-decken-strombedarf-am-ostermontag-zeitweise-fast-vollstaendig/